Minecraft fesselt eine Spielergemeinde und das Interesse am Spiel reißt nicht ab. Trotz des Sandkastenprinzips, der fehlenden Story und Quests finden sich jeden Tag neue Spieler. Grund scheint die Möglichkeit zu sein, dass Spieler ihre Welt gestalten können, wie sie wollen. Doch der Schein trügt und die Spannung in Minecraft wird nur durch eine Ursache aufrecht erhalten: Dem Eisenbahn Paradox.
Am Anfang ist das Holz. Aus Holz wird die Craftingbox hergestellt und mit dieser gelangt der Spieler an primitive Werkzeuge. Mithilfe der hölzernen Spitzhacke lassen sich Steine einfacher abbauen und schnell ist der erste Hochofen gebaut. Gefüllt mit Kohle und Eisenerz lässt sich so Eisen herstellen und die Tore zu Diamanten, Gold und Rotstein werden geöffnet. Je weiter es in den Berg hinein geht umso länger werden die Wege. Notchs Lösung liegt nahe: Schienen und Loren. Die Loren transportieren das liebe Vieh, Inventartruhen oder den Spieler selbst. Durch die Kombination eines Hochofens mit einer Lore wird diese zur Eisenbahn und das verhängnisvolle Paradox nimmt seinen Lauf.
Den Bedarf feststellen
Aus der Möglichkeit eine Lore mit einer Truhe zu kombinieren, erwächst die günstige Gelegenheit ein mobiles Lager zu errichten. Da die Höhlen recht groß sind und der Spieler sich schnell verlaufen kann, haben die Schienen sogar eine zweite Funktion: Sie zeigen dem Spieler an wo er herkommt und bieten ihm somit einen roten Faden – falls er sich verläuft. Auch im Falle eines Ablebens des Spielers durch Creeper, kann der Spieler sich einfach in eine Lore setzen und zu seiner letzten Position gemütlich fahren, falls er die Schienen bis zu seinem Spawnpunkt gelegt hat. Doch Schienen wollen auch gebaut werden. Mit sechs Eisenbarren und einem Holzstock erhält der Spieler 16 Schienenteile. Aus fünf Eisenbarren wird eine Lore. Nun tritt das Paradox auf, dass der Spieler Eisen für die Schienen benötigt, damit er sein mobiles Lager bewegen kann, und das er Eisenerz im Berg sucht, damit er weitere Schienen errichten kann. So zeigt sich, dass nicht der Sandkastenmodus den Reiz von Minecraft ausmacht, sondern der Ressourcenhunger des Schienennetzes, welches dem Spieler eine gewisse Bequemlichkeit liefert. Ihm die Eisenerzsuche erleichtert, da es Wege spart, aber trotzdem Eisenbarren verschlingt.
In diesem Hamsterrad muss der Spieler ständig Eisenerze suchen, um weiter Schienen zu bauen und während er sucht, gräbt er sich weiter in den Berg hinein und entfernt sich immer mehr von der letzten gebauten Schiene. Ob Notch einen Ausweg eingebaut hat? Wer weiß, denn auf bequeme Loren möchte kein Spieler verzichten. Der Eisenerzmangel wird zu dem durch den Eisenbedarf der Waffen und Werkzeuge verschärft. Willkommen bei Minecraft.
Bildquelle: Minecraft Wiki