Mittwoch, Oktober 20th, 2010 | Author: Magnus

Kantig ist die Welt. Eckig sind die Kreise und Kugeln. Quadratisch ist das Wasser. Minecraft verzichtet auf runde Formen und bietet dem Spieler gleichzeitig die Möglichkeit mit seiner Welt anzufangen was er möchte. Mitte September ist unser Server gestartet. Nun einen Monat später, ist es Zeit ein Resümee zu ziehen. Ein Baubericht.

Unsere Welt hat sich verändert. Die unberührte Natur ist verschwunden, Berge wurden versetzt und der Untergrund gleicht einem Schweizer Käse. Geschätzte mehr als 100.000 Steine wurden bewegt. Mit diesen wurden Gebäude gebaut, deren Ausmaße nur von der Höhengrenze der Karte bestimmt waren. An Kreativität mangelte es nicht, denn aus klassischen Formen und unserer Phantasie entstanden Gebäude, die es so noch nie gab oder wir bauten berühmte Bauwerke nach.

Jeder Bau – eine Interpretation
Mit einem Team aus sechs Leuten haben wir uns an Nachbauten von antiken Gebäuden gewagt. Entstanden sind zwei Parthenon, ein Pantheon, ein Kolosseum, zwei Pyramiden, ein Chichen Itza und ein Abschnitt der großen Mauer mit drei Türmen. Sicherlich historisch nicht ganz korrekt, hat jedes Gebäude seinen eigenen Maßstab und manche haben kleine Besonderheiten. So weißt das kleine Parthenon einen Überbau auf und Chichen Itza ist durchsichtig. Eine der Pyramiden besteht aus Sand und die andere aus gebrannten Steinen. Das der Pantheon noch nicht vollendet ist, liegt an seinem Umfang, denn die Grundfläche ist größer als die des großen Parthenons.

Moderne Bauten haben in unserer Welt natürlich auch ihren Platz. So findet sich die Frauenkirche im linken Teil der Karte und der Christo Redentor (Christus Statue auf dem Zuckerhut) befindet sich im rechten Teil der Karte. Auf eine Kirche haben wir nicht verzichtet, denn der Bau bot sich aufgrund ihrer einfachen geometrischen Formen an. Neben die Kirche gesellt sich ein Sommerhaus und im Zentrum unserer Welt befinden sich ein Kontor und ein Schiff, welche sehr detailreich gestaltet wurden. Daneben existieren noch ein Garten und eine Schilffarm.

Sicherlich hat die Phantasie an jedem Gebäude ihren Anteil. Doch am Sandturm und an Sky Island war nur sie beteiligt. Während am Sandturm ein unbeliebter Rohstoff zur Hauptressource wurde, stellt Sky Island den Traum der Insel in den Wolken dar. Der Weg nach oben führt über eine Leiter und runter kommen Besucher über die Wasserrutsche.

Entwicklungen von Welt und Spieler
Während wir am Anfang noch wenig geplant haben, zeigte diese Methode ihren Schwächen, wenn es zum Beispiel an den Bau von Kuppeln oder Rundungen ging. Aus diesem Grund haben wir zwei erfolgreiche Methoden für Vorüberlegungen entwickelt. Einerseits konnten wir Gebäude im Paint vorplanen und andererseits war dies auch im Excel möglich. Mit solchen Plänen geht es natürlich noch schneller:

Nach einigen erfolgreichen Projekten begann das Metagaming sich im Ansatz zu entwickeln. Da große Gebäude viele Ressourcen brachten, war es hilfreich „Quests“ zu erstellen, bei deren Erfüllung Spieler mit einer bestimmten Anzahl eines bestimmten Rohstoffes belohnt wurden. Sicherlich nicht ganz ohne Reiz, war es im Endeffekt doch nur eine Gefälligkeit. Trotzdem war die Idee geboren, wie das Spiel zu einer richtigen Parallelwelt werden könnte. Administrationen müssten festgelegt werden und das Bauvorhaben der Spieler hätte eine Regulierung erfahren. Doch darauf wurde erstmal verzichtet, da dies sich bei sechs Leuten nicht gelohnt hätte. Einzig auf mehrere Regeln haben wir uns geeinigt. Sie sollten das Spielgeschehen vereinfachen und den Server nicht belasten.
1. Baue nicht weit abseits von anderen Gebäuden und laufe nicht soweit raus. (Wir hatten nämlich festgestellt, dass die Karte potentiell unendlich groß ist und ein neues Gebiet generiert wird, sobald ein Spieler in Sichtweite ist. Anmerkung: Das eine impliziert das andere.)
2. Hilf nicht ungefragt. (Oft war es fremde Hilfe die gut gemeint war, aber leider in die falsche Richtung ging und so Mehrarbeit verursachte.)
3. Mach nichts kaputt. (Denn griefen ist einfach abzulehnen.)

Eine Welt – unsere Welt!
Die Möglichkeiten die Minecraft bietet sind einfach, aber revolutionär, denn selten kann der Spieler eine Welt gestalten wie er möchte. Denn ohne Schwerkraft sind fantastische Gebäude möglich und mit potentiell unendlichen Rohstoffen, stehen nicht einmal die Materialien im Weg. Auch die vielen Fanprojekte sprechen für den Erfolg von Minecraft. Einziges Manko bleibt bloß die Java gestützte Engine und eine Frage die übrig bleibt: Haben wir Kunst erschaffen?

Hier ist unsere Welt betrachtbar:

Weiterhin noch einige sehenswerte Empfehlungen:
Ein Gif über die Anatomie einer Minecraft Welt. (Vorsicht die Datei ist groß)
Ein Bild einer Minecraft Welt die noch größer als unsere ist. (Vorsicht die Datei ist groß)

Category: News
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One Response

  1. my God, i thought you were going to chip in with some decisive insght at the end there, not leave it
    with ‘we leave it to you to decide’.

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